Morcheltreffen 2009 - 4

Samstagvormittag, alle Treffenteilnehmer haben sich auf meiner Terrasse versammelt. Da trifft pünktlich Birgit ein. Außer einem großen Topf Suppe für das Mittagessen hat sie eine Freundin mitgebracht, sie heißt Tanja und ist Apothekerin. Sie interessiert sich mehr für die Pflanzen am Wegesrand als für Pilze. Wir machen uns gleich auf Richtung Auwald. Wieder sind viele Speisemorcheln zu entdecken. Bei so vielen Augenpaaren kaptulieren auch die Verstecktesten. So mache Morcheln haben wir bisher übersehen.

Einige stehen direkt am Wegesrand. Hier wird so mancher Fotograf zum Fotoobjekt. Die verschiedenen Speisemorchelarten sind richtige Hingucker. Und die Meinungen darüber, ob hier eine Art oder mehrere wachsen gehen oft auseinander.

Daheim, nach dem Mittagessen von Birgits wunderbaren Gulaschsuppe mit Herbsttrompeterneinlage, macht Andy eine Fleißaufgabe. Erschreibt einen Aufsatz über unsere verschiedenen Speisemorcheln. Dann entschließen wir uns im nahe gelegenen großen Waldstück noch einige Pestwurzfelder unter die Lupe zu nehmen. Leider gibt der Fleck bei der Hütte nur minimale Beute her, sollten die Schnecken daran Schuld haben, oder ist die Konkurrenz zweibeinig?


Bei der Kreuzung sieht es jedoch ganz gut aus. Etliche Spitzmorcheln sind zu beachtlicher Größe hergewachsen. So ganz nebenbei zieht sich ein Gewitter über unseren Köpfen zusammen. Es wird immer dunkler, Donnerrollen immer kräftiger. Mit bedenklichem Gesicht kommt Christoph auf mich zu, sollen wir nicht fahren, bevor wir nass werden? Ich stimme sofort zu, keinen Moment zu früh!


50 Meter bewegen sich die 4 Autos, es beginnt zu schütten, doch gleich danach zu hageln! Endlich steht links eine große Buche, unter die drücken sich unsere Autos. Der Hagel ist massiv und ich befürchte das Schlimmste für die heiligen Blechle.

Richtig überrascht sind wir in der nächsten Ortschaft. Zehn Zentimeter Hagelkörner liegen hier, wir fahren durch tiefsten Winter. Vorsichtig taste ich mich als Frontauto unseres Konvois durch die Straßen Richtung Ortsausgang, da haben wir noch eine 13%ige Steigung zu bewältigen. Glücklich landen wir auf dem Scheitelpunkt der Anhöhe. Schon nach 5 Kilometer ist der Spuk vorbei, die Landschaft ist wieder grün und der Himmel sonnig. Tanja, die bei mir im Auto sitzt, lobt mich: “Toll, wie du das gemeistert hast! Ich glaube ich hätte das nicht geschafft.” Daheim klettert Birgit aus dem Auto: “Elfiii, wo hast du das Wetter bestellt, dass wir was erleben!” Wir inspizieren unser Autos, welch Glück, nicht eines hat eine Beule. So können wir unsere Morchelerlebnisse beruhigt Revue passieren lassen. Nicht lange können wir die Terrasse am Abend nützen. Ein kühler Regen setzt ein. Sehr gut! Das ist Morchelwetter!