Pilzjahr 2008

2008, wunderbar! Es geht wieder ins Jahr hinaus und die Gedanken und Träume beginnen sich um Pilze zu ranken. Ab dem 11.  Januar ist es schon schneefrei, aber lausig kalt. Kahle Bäume und zugefrorene Weiher sind neben einigen Baumpilzen die einzigen Kameraobjekte. Die bizarr anmutende Landschaft hat ihre besonderen Reize. Klar bin ich am 21. Januar am Morchellieblingsplatz, der mir im letzten Jahr an diesem Tag die ersten kleinen Morcheln bescherte. Der Boden ist hart von der Kälte, trotzdem schieben schon kleinste Brennnesselchenblätter und einige Pestwurzpflänzchen haben mit dem Wachstum begonnen. Die eisige Kälte hält sich durch den ganzen Februar. Regen wäre eine schöne Sache, aber das wäre sicher Schnee, der da fallen würde. Pilze gibt es schon, Fichtenzapfenrüblinge beginnen die Fichtenzapfen zu bevölkern. Eine Prüfung des Kalenders sagt, der Mond steht gut. Doch der schönste Mond hilft nicht, wenn das Wetter anitipilzig ist. Die Temperaturen sollten ein wenig höher werden und Wasser, also Regen wäre auch nötig. Leider bin ich nicht der Gärtner der Natur.    Geduld Elfi, es wird schon werden.

In meiner Kamera tummeln sich viele Pilzarten. Einen Baumstumpf bevölkert eine ganze Pilzausstellung; was ich als Fichtenzapfenrübling benenne, sind Mäuseschwänzchen und ein Baumpilz, den ich für etwas besonderes halte, entpuppt sich als Allerweltspilz, ein Rotrandiger Baumschwamm. Schmetterlinge tummeln sich bereits und viele Pflanzenarten beginnen ihre Blüten zu öffnen. Ganz leise schleicht sich der Frühling ins Land.

03. März. Mit viel Fantasie könnte man den Sonnenstrahlen eine gewisse Wärme andichten. Schauen ist angsagt. Es ist schon eigenartig, dass die Gefühle so unterschiedlich sind, wenn man einen Pilzplatz aufsucht. Hat man die Meinung, dass sowieso nichts wächst, geht man zwar mit einer gewissen Erwartungshaltung auf den Flecken zu, doch im Hinterkopf geistert nur der Satz: Es wächst nichts, es wächst nichts! Du weißt doch es wächst nichts! ------- Habe ich aber den Gedanken gefasst; jetzt müsste es soweit sein! Dann grummelt es im Bauch: In welcher Ecke stehen sie?----- Da! --- Habe ich schon was übersehen? --- Dort! ----- Oder wo?

Klar drehe ich vor Freude, als ich sie entdecke, wieder mal völlig durch! Andächtig knie ich auf dem schmutzigen Waldweg und bewundere meinen Erstfund in diesem Jahr; verrücktes Weib.

So schön der Fund auch ist, ich komme ins Rechnen: In 21 Tagen fliege ich nach Südafrika. Was wird aus meinen Morcheln, wenn sie jetzt schon zu wachsen beginnen? Soll ich mir jetzt kaltes Winterwetter mit Schnee und Frost wünschen, damit sich das Wachstum wieder einstellt? Fast 5 Wochen bin ich weg! Elfi, das wird eng.

Und wirklich, in der nächsten Woche, das Thermometer und der Schnee beginnen zu fallen, der Winter kommt zurück. Seltsam, ich freue mich darüber. Oh ja, mag der Winter doch bis zum 15 April anhalten, dann darf es wärmer werden. In den 3 Wochen bis zum Abflug kontrolliere ich meine Morchelstellen. Überall wächst nichts, welch ein Glück.

Bis zum23. März. Bei Eis und Schnee bin ich unterwegs, dann finde ich diese wunderschönen frischen Morcheln. Ich schwanke zwischen Lachen und Weinen. Morgen fliege ich fort! Ade, Morcheln! Elfi, da musste nun durch!