3. Mai. Christoph vom DGFM und die Mutter von Iris kommen. Christoph´s Ankunft macht mich etwas verlegen, ich weiß nur noch einen einzigen Platz in der Nähe an dem eine Spitzmorchel steht. Das ist oben beim Eierweg, der Platz heißt seit letztem Jahr so, weil da die Natschi, die Hühnereier gefunden hat! Iris Mutter ist gekommen, wohl um zu gucken in welchem Haufen ihre Tochter da gelandet ist. Die Besucher sind schon zeitig da und wir machen uns gleich auf meine einzige Morchel zu besuchen.

Allerdings ist die der Konkurrenz zum Opfer gefallen und zwar der Kriechenden. Doch wo Wald da Pilze und Christoph findet immer etwas. Also wandern wir durch den Fichten-Buchen Mischwald. Alles was Christoph an Todholz aufnimmt wird eifrig bestaunt. Andreas ist sehr lernbegierig und lässt sich viel erklären. Wir begeben uns zum Fleckchen an dem letztes Jahr die Flatschmorchel gestanden hat, aber auch sie glänzt durch Abwesenheit. Allzu lange wollen wir den Spaziergang auch nicht ausdehnen, denn kurz vor halb ein Uhr kommt Matzi mit dem Zug an. Renate, die Mutter von Iris hat inzwischen mitbekommen, welcher Typ Leute hier zusammen gefunden haben und ist auch begeistert und interessiert bei der Sache.

Schon bald machen wir kehrt um Matzi vom Bahnhof zu holen. Nun müssen wir erst mal heim, etwas essen. Die Mahlzeit fällt eher brotzeitartig aus, aber wir wollen ja alle wieder in den Wald. Die Wertachau habe ich aufs Korn genommen, es könnten wenigstens einige Käppchenmorcheln gewachsen sein.

Zum allgemeinen Staunen begrüßt uns ein Stadtchampignon gleich bei der ersten Kurve. Schön madig, wie es sich für seine Spezies gehört, ich bin der Meinung, die gibt es nur vermadet, noch nie habe ich sie ohne Löcher gefunden. Ein Juhuu! geht durch die Runde, als einer von uns auf eine Speisemorchel trifft. Dieser Überlebenskünstlerin huldigen wir, indem sie von jedem aus allen Himmelsrichtungen digital verewigt wird. Während Andreas akribisch das Umfeld der Speisemorchel auf Fototauglichkeit bringt, kommt der nächste Fundbericht: Polyporus mori! Bienenwabenporling, ein sehr schöner Vertreter seiner Gattung!

“Wartet auf mich! Ich komme ja gleich!” ruft Anderas. Er ist voll im Stress, erst muss das schönste Bild der Morchel geschossen werden, dann hastet er zum “Mori” um auch ihn mit der nötigen Sorgfalt ins richtig Licht zu rücken. Es zeichnet sich absolut ab, dass Andreas, die Pilzfotografie sehr ernst nimmt, nur beste Bilder will er von ihnen machen und ich muss sagen, er kann das schon ganz hervorragend!

Morcheltreffen 2005 - 7