Saar Pilztreffen - 2

An einem Naturschutzgebiet geht es vorbei, danach über eine Brücke und nun dürfen wir  unter das kühle Blätterdach tauchen, doch halt, da stehen doch schon kleine Pilzchen auf Holz am Wegesrand. Mitnehmen oder nicht, das ist die Frage, es ist kaum anzunehmen, dass sie in ihrer Zerbrechlichkeit die ganze Exkursion überleben. Wir legen die Ästchen auf dem Brückengeländer ab. Nun kann es losgehen. Keine 6 Meter weit sind wir gekommen, da kniet der Matzi, am Boden. Neugierig schaue ich ihm über die Schulter, Flockensteilige Hexenröhrlinge hat er unter einer Linde gefunden! Dieser Moorwald bietet überhaupt eine Vielzahl von Bäumen, die recht differenzierte Pilzfunde ahnen lässt! Ein rotes Leuchten entpuppt sich als flacher Lackporling, der mit seinen eingewachsenen Stöckchen und aufgeklebten Blättern eine Show abzieht. Unter Wurzeln verborgen entdecken wir ein Heer von Glimmertintlingen. Fliegenpilze locken mit ihrem einzigartigen Ansehen zum fotografieren. Felix, Huperzias Sohn sammelt sie mit Vorliebe. Etliche Exkursionsteilnehmer kauern um eine einzige Birke, das heißt da gibt es was besonderes: Eine Familie Birkenpilze hat sich um den Baumstamm versammelt und werden nun in allen Größen in den Kameras verewigt. Leider keine Pilze für die Pfanne, denn wir werden in unserer Unterkunft ja verköstigt.

Samtsofakissen würde ich den fein überhauchten Täubling taufen, der auf einem gut verwitterten Birkenstock sprießt. Mit Angelika finde ich einen Birkensteinpilz, der an exponierter Stelle steht, so komme ich auch mal aufs Bild! Der Waldausgang bietet die ersten Austernseitlinge , allerdings hat Angelika sie entdeckt. Mir bleiben daneben zwei Sparrige Schüpplinge !

Recht fertig bin ich nach dieser Moorrunde, ich habe zwar keine nassen Füße bekommen, aber einmal bin ich im Abseits herumgelaufen, da war der Weg recht anstrengend und die Sonne meinte es ausserordentlich gut. Auf dem Rückweg erklärt Elisabeth eine Sumpfschafgarbe, also kann man auf Pilzsuche auch Pflanzen kennen lernen!

Im Arbeitsraum in der Herberge werden eine ganze Menge Pilze ausgelegt und die Spezialisten machen sich über die Spezialpilze her um sie zu bestimmen. Allgemein bekannte Pilze werden von den Leuten mit Allgemeinkenntnissen beschriftet. Die Stimmung ist Klasse, haben wir trotz diesem pilzfeindlichen Wetter doch gute Beute gemacht. Nach dem Mittagessen wird je nach Bedarf geruht, andere sitzen schon an den Mikroskopen, um den Beweis der Zuordnung zu erbringen.