Morcheln 2006- 5

Leider hatte Simone am Wochenende keine Zeit um mit mir in die Pilze zu gehen. Bis Mittwoch warte ich darauf, dass sie anruft. Höchste Zeit wird es die Speisemorcheln zu ernten, so fahre ich am Mittwochabend alleine. Ein schönes Erlebnis erwartet mich, der Berg ist mit Morcheln durchsät. Sie haben genau die richtige Größe und sind noch madenfrei. Da habe ich Glück gehabt, denn es gab schon richtig heiße Tage. Sofort sind dann die Pilzfliegen auf dem Vormarsch und legen ihre Eiere in jeden Pilz der sich aus der Erde schiebt. Mit 34 Morcheln im Korb ziehe ich wieder ab. Die Hälfte bringe ich meiner Nichte. Meinen Teil werde heute verspeisen. Morchelkringel mit Weinteig ummantelt und im Fett schwimmend herausbacken, dazu Preiselbeeren mehr braucht es da nicht.

Nun müssten die Auwälder mit Käppchenmorcheln bestückt sein. Freitagnachmittag, ich durchstöbere meine Plätze nach diesen Pilzen. So habe ich sie noch nie gefunden. Es gibt ganz junge, die eben aus dem Boden spitzen, schöne ausgewachsene, schon leicht verwelkte und andere sind schon am Vergehen. Normalerweise wachsen sie in einem Schub. Dabei sind die Altersunterschiede nicht so krass. Es gibt auch nicht sehr viele.

Meine Suche nach Judasohren ist bringt keinen Erfolg. Alles was an den Bäumen hängt ist schon vertrocknet oder entpuppt sich als Goldgelber Zitterling. Frühe Mürblinge stehen im Unterbewuchs. Mit schmaler Beute gehe ich heim. Das ist nicht betrüblich, denn ich habe noch ein As im Ärmel!