Morcheltreffen 2006- 2

18. April Osterdienstag, die Sonne lacht vom blauen Himmel, für das Treffen optimal, für die Pilze hätte ich mir Regen vorgestellt, aber in all den Vorbereitungen, fand ich keine Zeit für einen Regentanz.

Nachdem ich gut gefrühstückt habe geht es Knall auf Fall. Wie an einer Perlenkette gefädelt treffen die Morchelfreunde ein. Andreas staunt selbst darüber, dass er der Erste ist.  Kaum haben wir uns begrüßt, laufen Karen und Peter die Straße herunter. Christoph fährt vor, er hat einen Freund mitgebracht, Christian. Zu meinem Erstaunen parkt als nächstes Auto das aus Wolfenbüttel. Ilse und Uschi? Die sind ja Rekordzeit von da oben heruntergefahren!

Noch ein zusätzlicher Gast parkt sein Auto, Saibling = Christian = kurz und bündig von mir immer als Saibi im Pilzchat angesprochen, kommt auf die Terrasse. Eingeladen habe ich ihn, aber dass er kommt damit rechnete ich nicht. Vor allem nicht, dass er kein Quatier im Engel mehr bekommen hat, bereitet mir kurzzeitig Kopfzerbrechen. Denn auf dem Sofa schläft bereits Christoph. Allerdings ist da noch ein Sofa, das neue von meinem Sohn. Er hat es mir überlassen, damit ich meine Gäste gut unterbringen kann. Christian und Christoph beschließen mein Wohnzimmer miteinander zu teilen. Nach kurzer Schnarchbesprechung sind sie sich einig.

Nun fehlt nur noch Matzi, er ist vom Bahnhof zu holen. Ein Blick auf die Uhr: Ups, in 10 Minuten kommt der Zug! Ich schwinge mich ins Auto, sause los...,  Zwei Minuten... dann läuft der Zug ein. Wir kommen zurück und setzen uns alle, Glucki ist auch schon da, im Wohnzimmer zusammen. Es artet sofort zu einem Vorgeschmack auf die nächsten Tage aus. Es werden bereits Tränen gelacht. Nach einem kleinen Begrüßungsdrink und Lagebesprechung, geht es ab in den Wald.

Christoph Hahn geht natürlich nicht nur in den Wald um sich von mir Morcheln zeigen zu lassen. Er sieht sich nach Pilzen um, die ich weder sehe noch beachte. Er sucht in diesem Terrain was ganz Bestimmtes und findet es auch.

   Byssonectria terrestris

Dieser Becherling besiedelt Rehurin. Die einzelnen Fruchtkörperchen sind ca. 1,5 bis 2 mm im Durchmesser. In der Vergrößerung sehen sie aus wie kleine Singerlein. Nachdem alle unsere Fotospezialisten diese Winzlinge digital erfasst haben, können wir zu meiner Morchelstrecke weiter wandern. Noch immer sind die Morchelchen nicht besonders gewachsen. Doch wir ernten die ansehnlichsten und natürlich wird wieder aus allen Lagen fotografiert.

Ein wenig Angst habe ich bei Andreas, dass er früher oder später mit dem Knie im Bächlein landet, aber er balanciert das mit Bravour aus. Nach etlichen Drahtseilakten ist das Bild im Kasten. Sein größtes Anliegen war, eine Morchel mit einer Pestwurzpflanze als Anschauungsobjekt zusammen zu bringen. Das Ergebniss kann sich schon sehen lassen, aber irgendwie steht die Morchel falsch, bitte frage mich keiner warum ich das denke. Ich glaube es liegt an der Wuchsrichtung der Morchel, mehr nach links? Der Stiel des Pilzes ist zu lang? Vielleicht?

Es gibt auch noch andere Fotografen unter uns. Die Kamera immer schussbereit auf dem Stativ, Objekt anpeilen, ein leichtes Beugen der Kniegelenke, zoomen, scharf stellen, auslösen, warten bis der Selbstauslöser klickt, fertig! Saibi macht das ganz locker aus dem Arm... äh Kniegelenk.