Pilze in Südafrika 2007

Elisabeth schrieb: Hier wachsen Steinpilze, du musst im März kommen! Am 07.März mit Verspätung startet das Flugzeug Richtung Südafrika. Bis das Mittelmeer in Sicht ist hüllt sich die Welt in nächtliches Dunkel. Die afrikanische Küste kann ich am Lichtermeer entlang der Küste ausmachen. Spärliche Lichtpunkte sind dahinter im Land verteilt, bald ist die Erde nur noch in schwarz gehüllt, also sehe ich zum Himmel, der Orion steht markant im Westen. Helles Licht weckt mich, die Sonne geht über Namibia auf. Lange Schatten wirft jeder kleine Hügel auf der Erde. Noch drei Stunden, dann lande ich in Kapstadt. Sehnlichst und herzlich werde ich nach zweistündiger Verspätung erwartet. Dominik, der Sohn von Elisabeth wollte nur etwas später zu seiner Arbeit kommen. Bis wir bei Elisabeths Heim sind,

ist er bereits zwei Stunden überfällig. Entsprechend rasant fällt die Fahrt aus. In einem herrlichen Land bin ich angekommen. 35° Grad umhüllen mich Hochsommer! Die Amberg Alm, so heißt die Gaststätte von Elis umgibt ein großer Garten. Der Ausblick ins Tal und weit ins Land ist grandios. Die Abende auf der Terrasse sind unvergesslich.. Elisabeth verwöhnt mich vier Wochen, dafür helfe ich in der Küche und pflege den Garten mit viel Wasser.

Blumensamen habe ich mitgebracht und Tomaten pflanze ich. Weitab jeder weiteren Behausung steht Elisabeths Haus, aber sie hat zwei sehr liebe Hunde, Tommi und Ricke, sie mögen mich sofort. Unter ihrem Schutz ist es kein Problem hier einsam zu leben. Es ist das Paradies schlechthin. Meine Freundin bewirtschaftet das Haus sehr umsichtig. Witzig finde ich, dass ich kaum mein schlechtes Englisch einsetzen muss, um mit den Gästen zu sprechen, etwa 90 Prozent sind Deutsche, Schweizer oder Österreicher. Ruhetag ist immer Montags und an diesen Tagen unternehmen Elisabeth und ich viele Abstecher ins Land.  Nur die Absicht, die mich hierhergebracht hat bleibt unerfüllt. Es gibt zwar Pilze, sogar in Elisabeths Garten. Erdsterne, die ich nicht absolut bestimmen kann.

Für Steinpilze ist einfach zu heiß bei 35-38 Grad. Trotzdem unternehme ich Ausflüge in die nahen Wälder. Kiefern sind dort meine Anlaufpunkte. Rotkappen sehe ich, die sich als kleine Sandhügel entpuppen, abgestorbene Erbsenstreulinge von denen nur die Sporenballen emporragen und eine Art Reizker, bereits mumifiziert. Hölzerne Pilze haben ein ganzes Areal Sträucher absterben lassen.

Meine Mobilität habe ich einem Mercedes 230SL zu verdanken. Das Auto habe ich von Fritz, Elisabeths Sohn vermietet bekommen. Der Einstieg war eine Katastrophe. Oder wie soll man es bezeichnen, wenn man das erste mal im Leben mit einem linksgesteuerten Auto im Linksverkehr in der Nacht, in einem unbekannten Land aus Kapstadt heraus ein Häuschen finden soll, das ich gestern zum erstenmal sah? Da war noch eine Umleitung durch eine schmale Baustelle, Elis sagte immer wieder: Fahre nicht so weit links!!! Auf diese Strecke waren wir nur gekommen, weil ich mich heillos verfahren hatte! Nach drei Stunden, normal wäre eine gewesen, standen wir vor unserer Heimat, fix und alle, total durchgeschwitzt, aber ohne Kratzer am Auto! Somit glücklich und stolz!

Geschafft, ich beherrsche dieses Schlachtschiff! Bis zum Ende meiner Riese lege ich damit 3000 Kilometer zurück. Auf dem Tafelberg war ich, am Kap der guten Hoffnung, auf den Paarlbergen. Pässe bin ich gefahren, in Wäldern schaute ich vergangene, undefinierbare Pilze an. Dieses Land, möchte ich wieder besuchen, nächstes Jahr? Die Einladung von Elisabeth ist schon da, für April 2008, dann sollen die Steinpilze ganz sicher wachsen!

Am 05. April sitze ich im Flugzeug, Richtung Heimat, konzentriert schaue ich nach Osten, könnte ich am Horizont den Kilimandscharo entdecken? Nein. Oft bin ich mir nicht sicher wo das Land endet und der Himmel beginnt. Wahnsinnig finde ich, dass ich mehr als drei Stunden über Sand fliege, die Sahara. Eine unendliche rotbraune Masse.

Am Flugplatz holt mich mein Sohn mit meinem Auto ab. Ich bitte ihn selbst heim zu fahren, denn ich bin mir nicht sicher, gut Autofahren zu können, noch bin ich linksgesteuert! Eine wunderbare Reise mit herrlichen Erlebnissen ist zu Ende, Dinge habe ich gesehen wovon man sonst nur träumt, Dank meiner Freundin Elisabeth!

Der Löwe ist in Link zu den Südafrikareisen: