Pilztreff im Spessart 07

Ab 30. August ist das alljährliche Spessart-Treffen angesagt. Ich verlasse meine überfüllten Pilzwälder, um zu sehen was andere Regionen Deutschlands hergeben. Fast alle unserer Truppe sind mit dabei, um schöne Tage im Wald und in pilziger Gesellschaft zu erleben. Nach langanhaltender Trockenheit gibt sich der Wald feucht und herbstlich.

Carmen ist schon die ganze Woche da und hat die Wälder inspiziert. Krause Glucken soll es jede Menge geben. Meine erste Exkursion lässt mich gleich ein schönes jugendliches Exemplar finden. Eher dünn gesät sind die Pilze.

Mache Arten würden wohl gerne wieder in den Boden kriechen, andere leuchten von weitem durch den Wald. So wie dieser pinkfarbene Täubling

Oder Pifferlinge C. cibarius und C. friesii entdecke ich und viele Strubbelkopfröhrlinge Strobilomyces strobilaceus.

Rotkappen lassen sich finden und so Seltenheiten wie Elfenbeinröhrlinge. Die so arg in den Boden gedrückte Rotkappe hatte einen Mistkäfer als Grund, dass sie so verhutzelt aussah, er hatte ihr die Hälfte des Stieles weggefuttert. Dabei sah der Pilz von oben so schmuck aus. Tennisballgroße Kartoffelboviste, Großfamilien von geschmückten Gürtelfüßen und leider etwas ältliche Stockschwämmchen werden Kamerabeute.

Porlinge schicken sich an neue Fruchtkörper auf alte Stöcke zu plazieren und flache Lackporlinge stäuben ihre Umgebung braun ein. Es gibt viele Pilzarten zu sehen, allerdings nicht einen Steinpilz, aber von denen habe ich daheim bereits genug. Am Freitag nachmittag feiern wir Natschis Geburtstag nach. Dazu gibt es für sie eine Überraschung:

Eine Schulfreundin aus früheren Tagen überbringt ihr eine Schwarzwälder-Kirschtorte, und wir dürfen uns alle an ihrem exzellenten Geschmack erfreuen. Die Abende sind herzlich, die Morgen oft mit technischen Fragen gefüllt.

Samstagabend wird unsere Runde, die aus Natschi, Carmen, Uschi, Ilse, Petra, Claudia, Karen, Peter, Matzi und mir besteht, am Nachmittag von Hans-Uwe, Doris, Michael und Werner vergrößert. Werner ist aus Lohr, das ist gleich hier über ein paar Spessarthügel. Der Abend ist interessant und lustig und setzt sich am Abend in der Pension fort.

Sonntag machen wir nochmals einen Trip durch den Wald. Viel neues hat er nicht mehr zu bieten. Nach dem Mittagessen kommt wieder der Abschied und wir verflüchtigen uns mit neuem Wissen über Pilze und mit dem Wissen, dass wir uns im nächsten Jahr bei mir daheim wieder treffen, Richtung Heimat. Schön war es.